Der Fischotter „Tier des Jahres 2021“ – Pressemitteilung Landkreis Stade
Heute hat uns folgende Pressemitteilung vom Landkreis Stade erreicht. Der Fischotter ist zurück in unserem Landkreis.
Fischotter ist „Tier des Jahres 2021“ – Wassermarder auch im Landkreis Stade
Der Fischotter ist von der Deutschen Wildtierstiftung als „Tier des Jahres 2021“ ausgewählt worden. Kaum ein anderes Säugetier verbinde die Elemente Land und Wasser so perfekt wie er. „Wo Otter sich wohlfühlen, ist die Natur noch intakt“, heißt es in der Begründung. Der Fischotter gehört zu den am strengsten geschützten Säugetieren des Landes. Die Wassermarder dürfen nicht verfolgt werden und ihre Lebensräume sind zu erhalten und zu verbessern, wie es im Landkreis Stade auch geschieht.
„Lange war der Fischotter aus dem Landkreis Stade verschwunden. Seit 2011 wurden hier allerdings 16 tote Tiere gefunden – allesamt Verkehrsopfer“, so Dr. Uwe Andreas, Leiter des Naturschutzamtes. Verkehrsunfälle sind auch überregional mit rund 75 Prozent die häufigste Todesursache bei Fischottern. Ottervorkommen sind oft nur anhand von Totfunden nachzuweisen. Dieser tragische Beweis dafür, dass der Fischotter wieder zurück im Landkreis ist, unterstreicht somit gleichzeitig einen dringenden Handlungsbedarf. Die Tiere müssen vor Unfällen geschützt werden und Lebensräume verbessert werden, um die Ausbreitung des Fischotters zu fördern.
Das Naturschutzamt des Landkreises Stade hat deshalb die Gruppe Naturschutz GmbH beauftragt, eine Fischotterkartierung durchzuführen, die auch gleichzeitig „Störstellen“ im Lebensraum der Tiere beschreibt. In der Zeit von Oktober 2018 bis Mai 2019 wurde ein Netz von Stichprobenpunkten von Otterexperten auf Otterspuren abgesucht.
Naturschutz-Amtsleiter Andreas: „Otternachweise in Form von Kot oder Fußspuren konnten an 42 Orten entlang der Schwinge, Aue und Este im Südwesten des Landkreises gefunden werden. Wie viele Tiere genau sich dort angesiedelt haben, ist zahlenmäßig schwer zu erfassen, da sie sich überwiegend nachts bewegen. Auffällig ist, dass bis 2019 im nordwestlichen Teil des Landkreises keine Spuren gefunden werden konnten. Ganz aktuell gab es aber auch einen Nachweis im Raum Drochtersen.“
262 „Störstellen“ – von fehlenden Pufferzonen an Gewässern und gefährlichen Wanderrouten
Die Gefahren durch Straßenverkehr, Reusen und Landschaftszerstörung müssen verringert werden. 262 „Störstellen“ wurden im Landkreis erfasst und auf ihr Gefährdungspotenzial hin untersucht. Damit der Fischotter auch dauerhaft im Landkreis überleben kann, sind weitere Schutzbemühungen notwendig. Dazu zählen Maßnahmen zur Lebensraumverbesserung wie etwa der Erhalt von Uferrandstreifen. Diese dienen unter anderem als Wanderkorridore und schützen als Pufferzone die Gewässer vor Spritz- und Düngemittel.
Zusätzlich sollten Gewässer für Otter durchlässiger und besser passierbar gestaltet werden. Damit könnte das Gefahrenpotential durch den Straßenverkehr reduziert werden. Zwei „Störstellen“ befinden sich in Jork an der Kreisstraße 39. Hier wurde vor Jahren der erste tote Otter im Landkreis gefunden. Im Rahmen der Sanierung der K39 sollen auch die „Störstellen“ für die Otter beseitigt werden. Heißt: Für die Tiere soll ein Rohr unter der Straße durchführen, so dass sie möglichst im Trockenen sicher unter der Straße durchkommen.
Pressemitteilung Nummer 005 – 2021 vom 6. Januar 2021 – Landkreis Stade
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